Biografie
Susanne Witzig, geboren 1971 in Merseburg, ist eine deutsche Künstlerin.
Witzigs Reise in die Welt der Kunst ist nicht typisch, sie ist geprägt von Widerstandsfähigkeit und Selbstfindung. Geboren in der ehemaligen DDR war ihre Kindheit ein ständiger Kampf gegen ein repressives Regime, das ihre Talente nicht förderte, sondern sie stattdessen sanktionierte und somit im Keim erstickte. Witzigs besondere Fähigkeiten, sich sowohl farblich aber auch retorisch einzigartig auszudrücken hob sie bereits in frühen Kinderjahren von all ihren Altersgenossen ab, machte sie allerdings zur Außenseiterin in der Gesellschaft aber auch in der Familie. Im Kunstunterreicht beispielsweise malte sie nie das, was vorgegeben wurde, sondern immer das, was sie fühlte und wie sie die Dinge wahrnahm. Gegenständliches Malen kam für Witzig nie in Frage, denn das was sie malen sollte, entsprach überhaupt nicht ihrem extrem ausgeprägten Farbempfinden. Ihre Bilder waren immer abstrakt bunt und leuchteten in hellen Farben. Dies brachte ihr viel Gelächter der Mitschüler und Tadel der Lehrerin ein. Nicht selten stand sie zur Strafe tagelang in der Ecke des Klassenzimmers.

Insbesondere Witzigs Stil der geometrischen Malerei ist einzigartig und zeichnet sich durch die Verwendung heller, intensiver leuchtender Farben aus, die das Chaos und die Leidenschaft in ihr veranschaulichen. Jede Leinwand ist ein Kampf, ein Dialog zwischen ihrer inneren Aufruhr und dem Frieden, den sie zu finden versucht. Die Kunsthistorikerin Elvira Meisel-Kemper beschreibt ihren Stil als zeitgenössisch expressiv und konstruktiv abstrakt. In der Malerei von Witzig geht es nicht nur darum, Kunst zu schaffen, sondern es ist ein therapeutisches Ritual, das ihr hilft, die emotionalen und körperlichen Herausforderungen zu bewältigen, die sich aus ihrer Erkrankung ergeben. So zeigen ihre geometrischen Werke den emotional und mit leidenschaftlicher Hingabe erzeugten Background durch intuitiv gewählte Farben. Im Vordergrund findet sich oft der weiche hochsensible Kern in Form von Kreisen, Rundungen, Luftblasen aber auch die harte pragmatische dominante Realität, welche sich in der Symbiose immer wieder versucht, in den Vordergrund zu drängen, dargestellt in Dreiecken, Vierecken sowie Linien verschiedener Stärke. Die spielerische und fast unbemerkte Symmetrie der Elemente verdeutlicht die Ambivalenz zwischen dem, was sein könnte und dem, was real existiert.
Die große Kunst in den Bildern von Witzig besteht im Hin- und Herpendeln zwischen hochemotionalem Farbenrausch und kopflastiger Expressivität und Konstruktivität, ohne dabei kitschig oder überladen zu wirken. Liebhaber von Witzigs Kunstwerken sagen, dass man sich niemals satt sieht, weil sie in ihrer Komplexität die Seele berühren. Alles, wozu Betrachter bereit sind, fühlen und erleben zu wollen, finden sie in den Kunstwerken von Witzig.


Die durch die Malerei freigesetzte Energie und Emotionen geben Witzig Kraft und Mut. Genau diese Kraft und diesen Mut möchte sie auch an andere weitergeben und sich der Welt durch ihre Kunstwerke mitteilen. Sie möchte die Betrachter ihrer Bilder dazu einladen, sich emotional an ihren Bildern zu nähren, zu erfreuen und darin bestärken, niemals den Glauben an sich zu verlieren.